Im Rahmen des Symposiums „10 Jahre Bewusstseinsforschung an der Albert Schweitzer Klinik Graz“ wurden Ergebnisse einer umfassenden Wissenschaftskooperation präsentiert.
Im Fokus der bisher 18 hochrangig publizierten Studien stand die Erforschung von verborgener und klinisch nicht erkennbarer Bewusstseinstätigkeit von Menschen mit schwerer Hirnschädigung. Die gemessenen Gehirnströme zeigten bei Betroffenen zumeist eine deutliche Verschlechterung der Schlafphasen und der Schlafqualität. Dies verbunden mit dem klinischen Verlauf der Betroffenen und weiterer chronobiologischer Marker wie Köperkerntemperatur und Hormonzyklus, zeigten deutlich, dass für die Wiedererlangung des Bewusstseins ein hochqualitativer Schlaf und ein gut strukturierter Tag-Nacht-Rhythmus essentiell sind. Andererseits könnte der Zustand des chronobiologischen Rhythmus zukünftig auch prognostisch für den Behandlungsverlauf wertvolle Informationen bieten. Gegenwärtige Studienüberlegungen beschäftigen sich mit der Regulierung des chronobiologischen Rhythmus durch externe Stimuli, z.B. mit speziellen Lichtkonzepten. Die Ergebnisse sind auch auf Intensivstationen und andere Krankenhausbereiche übertragbar.
Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Implementierung von Gehirn-Computer-Schnittstellen (sog. Brain-Computer-Interfaces). Dabei soll es Betroffenen in Zukunft ermöglicht werden, alleine mit „Gedankenkraft“ über Computer zu kommunizieren. Die Ergebnisse der Grundlagenforschung geben dabei Mut zur Vertiefung unserer Forschungsarbeit.
Kontakt:
Prim. Dr. Gerald Pichler, MSc
Abteilung für Neurologie
Albert Schweitzer Klinik
Tel.:+43 316 7060 1305