Ein barockes Vorstadthaus wird ein Herzstück für Alter(n)sforschung und Innovation
„Wissenschaft ist der Schlüssel zur Zukunft“ (Bill Nye)
… eine Zukunft, die wir nur gemeinsam gestalten können. Das Tattenbachsche Haus mit seinen multimedial ausgestatteten Shared Spaces und Denkräumen soll Begegnungsstätte und Kristallisationspunkt für alle jene sein, die sich mit den drängenden Fragen rund ums Thema Alter(n) und Pflege auseinandersetzen. Es soll als Katalysator dienen, eine Ideenschmiede sein, Menschen zusammenbringen, Kommunikation ermöglichen. Mit diesem Ziel eröffneten die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) am 15. Juni 2021 das Tattenbachsche Haus.
Was im Jahr 2017 mit einem Brainstorming und einer Machbarkeitsstudie zu künftigen Nutzungsmöglichkeiten des barocken Vorstadthauses begann, wird mit der heutigen feierlichen Eröffnung durch Bürgermeister Siegfried Nagl und Landesrätin Juliane Bogner-Strauß, die via Videobotschaft zugeschalten war, ein Herzstück für Alter(n)sforschung und Innovation werden. Im ersten Programmpunkt gaben Bürgermeister Siegfried Nagl, Geschäftsführer Gerd Hartinger, Ärztlicher Leiter Walter Schippinger und Institutsleiterin und künftige Hausherrin Judith Goldgruber im Rahmen einer Pressekonferenz Einblicke in die Vision des Hauses und zu Innovationen aus dem Bereich der Alter(n)sforschung.
Danach wurde das Haus durch Landesrätin Juliane Bogner-Strauß und Bürgermeister Siegfried Nagl feierlich eröffnet. Zudem sprachen Architekt Christian Andexer und Stadthistoriker Karl Albrecht Kubinzky über die Architektur und die Historie des Hauses. Im Rahmen einer ökumenischen Segnung wurde das Haus feierlich eingeweiht. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier durch das Quartetto Ornando. BesucherInnen konnten sich außerdem im Rahmen von Hausführungen einen umfassenden Eindruck über das Haus verschaffen. Den BesucherInnen wurde durch Luise Kloos zudem Einblick in die farbenfrohen zeitgenössischen Kunstwerke der Künstlerin Constance Casper gegeben, eine Dauerleihgabe an das Tattenbachsche Haus. Im Zuge des Open House Days war es auch möglich, die Räumlichkeiten des Tattenbachschen Hauses kennenzulernen. An diversen Marktständen konnten neue Technologien ausprobiert werden. So konnte man erleben, wie interdisziplinäres Arbeiten im Tattenbachschen Haus gelebt wird. Durch das Flying Buffet von Contento war auch für das leibliche Wohl der Besucher*innen bestens gesorgt.
Das Tattenbachsche Haus wird zur Begegnungstätte für Altersmedizin und -forschung
Im Dachgeschoss des Tattenbachschen Hauses befindet sich das Albert Schweitzer Institut für Geriatrie und Gerontologie (ASIGG). Seit 2014 bündelt diese Einrichtung Forschungs- und Bildungsagenden in den Bereichen Public Health, Altersmedizin und Pflegewissenschaft. Ein Fokus der gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsarbeit liegt insbesondere auf dem Co-Creation-Ansatz. Aktuell arbeitet das ASIGG methodisch intensiv im EU-Projekt I-CARE-SMART mit internationalen Start-Ups wie Darwin Biomedical oder Retrobrain zusammen. Im Projekt wird ein offener Raum für Co-Creation geschaffen um gemeinsam mit älteren Menschen Entwicklungsarbeit voranzutreiben.
Neben dem Albert Schweitzer Institut beherbergt das Tattenbachsche Haus auch das Netzwerk Altersmedizin Steiermark, die Österreichische Wachkoma Gesellschaft und den Zertifikatslehrgang Basale Stimulation. Der Shared Space Gries ermöglicht Vernetzung und den Austausch über Fragen rund um das Thema Alter(n) und Pflege mit Partner*innenorganisatinen. So wird das rund 350 Jahre alte Haus mit seiner langen Geschichte nun zum Denkraum und Kristallisationspunkt für interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich Alter(n).
GGZ Geschäftsführer Gerd Hartinger zur Eröffnungsfeier: „Network for geriatric innovation“, ein barockes Bau-Juwel aus dem späten 17. Jahrhundert wird durch beispielgebende Zusammenarbeit innerhalb der Stadt Graz zum österreichischen „Kompetenzzentrum für Altersmedizin und Pflege“. Gesunde Lebensjahre für die ältere Bevölkerung entstehen nicht von selbst, es gehört schon einiges Wissen dazu, das im Tatten-bachschen Haus zusammengeführt wird.“, so GGZ Geschäftsführer Gerd Hartinger.
Institutsleiterin Judith Goldgruber, zur Vision des Hauses: „Wir wollen eine bessere Welt der Zukunft für alte Menschen bauen. Gemeinsam mit unseren Forschungspartnerinnen und -partnern, mit Startups und natürlich mit den alten Menschen selbst arbeiten wir an innovativen Lösungen, die die Herausforderungen alter Menschen an der Wurzel packen. Wir wollen Alter(n) neu denken: positiv, ressourcen- und potential-orientiert.“
Ärztlicher Leiter Walter Schippinger zur Forschung- und Wissensvernetzung im Haus: „Die Vernetzung und Kooperation zwischen Universitäten, anderen Forschungseinrichtungen und Einrichtungen der Patientenversorgung sind die Grundlage für Entwicklung und Innovation im Gesundheitswesen. Das Tattenbachsche Haus soll ein solcher Ort der Zusammenarbeit und Vernetzung für die Altersmedizin sein.“