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09.08.2018
Eine Kursteilnehmerin berichtet von Ihren Erfahrungen im Albert Schweitzer Trainingszentrum für pflegende Angehörige

Kursteilnehmerin: Ich bin so dankbar, dass meine Eltern vorher noch relativ gut beieinander waren und ich in die Pflegeposition eigentlich ganz langsam reinwachsen durfte.

Lisa Weidinger: Und wie sind Sie auf die Kurse aufmerksam geworden, bei uns im Trainingszentrum?

Kursteilnehmerin: Mein Vater hatte sich ein paar Tage vorher den Knöchel gebrochen. Ich habe um halb sieben in der Früh schon Radio gehört und da ist ein Beitrag gewesen, dass es die Kurse für pflegende Angehörige gibt. Ich habe eigentlich nur Angst gehabt: Wie hebe ich ihn? Wie leg ich ihn? Wie tue ich ihm nicht weh? Der Kurs ist perfekt gewesen für mich, genau zum richtigen Zeitpunkt habe ich die Information bekommen.

Lisa Weidinger: Und wenn Sie so zurückdenken, was haben Sie so gelernt bei uns?

Kursteilnehmerin: Das Pflegemodul war für mich sehr wichtig, es ist schon sehr intim, wenn man jemanden wirklich von Kopf bis Fuß pflegen muss. Und da war es für mich eine große Hilfe, zu sehen wie Professionisten das machen. Und auch die Kurse mit Demenz, waren für mich wichtig, weil meine Mutter vergisst  schon sehr viel, da war es sehr bereichernd, dass man versteht was da passiert und warum. Es hat mir den Alltag schon sehr erleichtert.

Lisa Weidinger: Und wie würden Sie die Referenten beschreiben, also was war angenehm an ihnen oder was war das Beste?

Kursteilnehmerin: Also wenn wir, die pflegenden Angehörigen, da irgendwas geschildert haben, sie haben einfach gewusst wovon wir reden. Die Referenten sind selbst Pflegende und das war nicht von oben herab, so wie ein Lehrmeister, sondern wirklich verständlich erklärt und das war wirklich toll, das hat mir wirklich ganz, ganz viel geholfen.

Lisa Weidinger: Und Sie haben ja auch bei zwei Simulationen mitgemacht. Erzählen Sie da vielleicht einmal, wie ist es Ihnen dabei gegangen oder was war da die Aufgabe?

Kursteilnehmerin: Die eine Aufgabe war, einen demenzkranken Vater zu betreuen und dass ich ihn dazu bringe, dass er mit mir zu Abend isst. Ich bin die Tochter gewesen und das war schon sehr schwierig. Ich habe dann selber gesehen, dass mit Ruhe und ein bisschen Beständigkeit auch das funktioniert. Und das war gut.

Lisa Weidinger: Und wem würden Sie die Kurse empfehlen?

Kursteilnehmerin: Ich würde sie jedem Pflegenden empfehlen, weil alleine in den Kurs zu kommen, in den Pausen mit den Pflegenden zu reden und zu hören und zu spüren, denen geht es gleich, ist schon eine riesige Bereicherung. Und dann natürlich die praktischen Tipps- wie hebt man, wie pflegt man, wie geht man mit dem Demenzkranken um, wie richtet man die Wohnung ein, also das war faszinierend für mich. Auch die Probewohnung, die da war, zu sehen was alles möglich ist und worauf man alles achten muss, von den Stolperfallen her.

Lisa Weidinger: Und wie viel leichter ist der Alltag jetzt als vorher?

Kursteilnehmerin: Ich habe gelernt, dass nicht alles perfekt sein muss, dass man auch einmal „5 gerade sein lassen muss“. Also ich finde das schon gut, ich tue mir wesentlich leichter jetzt. Und ich habe jetzt Anlaufstellen, wenn ein Problem auftaucht. Das allein waren die Kurse absolut wert.

Lisa Weidinger: Vielleicht noch was zum Ablauf, also ist es gut aufgeteilt, von den Zeiten her- ist es zu kurz, zu lang oder perfekt?

Kursteilnehmerin: Ich finde die Kurse von der Länge her, sie dauern immer drei Stunden am Abend, perfekt. Es sind schöne Pausen dazwischen, wie gesagt, wo man dann, mit allen Teilnehmern intensiv reden kann.

Lisa Weidinger: Und war genug Praktisches dabei?

Kursteilnehmerin: Dadurch, dass relativ wenig Kursteilnehmer sind, ich glaube nur zehn oder elf, kommt jeder zu irgendwas dran, es kann jeder der will, man wird nicht gezwungen, aber jeder der will kann da probieren.

Lisa Weidinger: Ja, vielleicht erzählen Sie noch einmal was das Besondere an unseren Kursen ist und was Sie für zu Hause auch gelernt haben.

Kursteilnehmerin: Das ganz besondere für mich an den Kursen war der Austausch mit den anderen Pflegenden. Man ist draufgekommen. „denen geht es ganz gleich wie mir, die kämpfen mit den gleichen Problemen“. Und das hat man daheim einfach nicht, wenn man nur mit der Pflege beschäftigt ist. Und es waren auch die Vortragenden toll, die sind total auf unsere Bedürfnisse eingegangen. Die kommen selber von der Basis, also sind selbst Pflegende, und die wissen genau wovon wir reden, wenn wir ihnen so unsere Probleme erzählten. Es lohnt sich wirklich, dass man den Spagat macht und für die Zeit der Kurse für zu Hause jemanden beauftragt, der die zu Pflegenden dann beaufsichtigt oder betreut. Wenn man den Kurs macht tut man sich nachher um so vieles leichter.

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