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18.07.2022
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt - Im Gespräch mit Stefanie Perschthaler

Schwarz: Warum und wann haben Sie sich für den Beruf Pflegeassistentin entschieden?

Perschthaler: Ich habe „Koch/Kellner“ gelernt und hatte den Wunsch mich zu verändern. Viele aus meiner Familie arbeiten in der Pflege und wir haben uns darüber ausgetauscht. Ich wollte schon immer etwas mit und für Menschen machen. Den Beruf der Pflegeassistentin habe ich gewählt, weil die Ausbildung für ein Jahr auch leistbar war.

Schwarz: … und warum haben Sie die GGZ als Dienstgeber gewählt?

Perschthaler: Ich habe ein 4-wöchiges Praktikum auf der ACU gemacht, da habe ich die GGZ kennengelernt. Den Ausschlag gab, dass man damals als Teilzeitkraft mehr Nachtdienste und acht- bzw. neun Stundendienste machen konnte. Somit musste ich weniger Tage nach Graz fahren. Das passte gut zu meinem Familienleben und –aufgaben.

Schwarz: Wie waren Ihre Erfahrungen als Pflegeassistentin in den GGZ und allgemein?

Perschthaler: Den Beruf liebe ich – ich bin immer gut mit meinen Kolleg:innen und mit den Patient:innen ausgekommen. Begonnen habe ich im Bereich der Langzeitpflege. Das waren sehr wertvolle Erfahrungen. Ich wollte jedoch diese Aufgaben nicht bis zu meiner Pension machen. Langzeitpflege ist körperlich anstrengender. Im AGR – Bereich gefällt es mir auch besser, da es abwechslungsreicher ist, weil uns die Patient:innen nach zwei bis drei Wochen verlassen und neue kommen.

In den ersten zehn Jahre als Pflegeassistentin erlebte ich auch mehr Gemeinsames. Wir haben oft gemeinsam Pause gemacht – da blieb Zeit sich auch mal privat auszutauschen. Wir haben uns auch abseits der GGZ in der Freizeit getroffen. Das ist weniger geworden – „Corona“ hat das nur noch verstärkt.

Ich schätze vor allem den sicheren Arbeitsplatz - ich brauche keine Angst zu haben, dass ich mein Gehalt nicht bekomme.

Schwarz: Gerne würde ich den Menschen abseits der GGZ etwas kennenlernen. Wie würden Sie sich beschreiben, was ist Ihnen wichtig, …….

Perschthaler: Ich bin sehr genau und korrekt – dabei ruhig und humorvoll. Das merke ich immer wieder bei Patient:innen – mit Ruhe und Bestimmtheit kann man sie immer wieder gut „abholen“. Patient:innen sind ja auch oft unsicher, in Ausnahmesituationen – sie sind jedoch in den letzten Jahren auch anspruchsvoller geworden.

Ich habe auch gelernt, dass nicht jeder mit einer klaren, geraden Linie umgehen kann. Eine ehemalige Chefin hat einmal zu mir gesagt, dass ich an Kolleg:innen nicht die gleichen (hohen) Anforderungen stellen darf, wie an mich selbst. Meine Meinung ist, dass man das tun muss bzw. muss man sich zu diesen Vorstellungen aussprechen – nur so funktioniert die Zusammenarbeit im Team.

Mit der Zeit habe ich gelernt, welcher Humor zu welchem Menschen passt. Eine Patientin (85 Jahre) holte mich mal zur Seite und fragte ob ich weiß was ein String-Tanga ist, daraufhin bastelte ich ihr einen aus einer Netzhose, sie lachte so herzhaft darüber, weil sie sich nicht vorstellen konnte, wie man so etwas anziehen kann.

Schwarz: …. und was tun Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Perschthaler: Wandern!“ Ich wohne auf 1000 m Seehöhe – darum habe ich „Corona“ auch nicht so gespürt – ich liebe es in die Weite zu blicken, mich auf die Natur zu besinnen, die Wildtiere in meiner Umgebung zu beobachten.

Schwarz: Was wünschen Sie sich für den neuen Lebensabschnitt?

Perschthaler: Ich habe immer mit einem Beschäftigungsausmaß von 75 % gearbeitet – zuerst wegen der Kinder, dann bin ich dabeigeblieben. Dieser eine Tag mehr Freizeit bedeutet für mich mehr Lebensqualität – diese Lebensqualität nun bald jeden Tag genießen zu dürfen, darauf freue ich mich sehr. Ich werde die Zeit mit meinen Enkerln verbringen – generell mehr Zeit mit der Familie, - und ich werde mein schönes Zuhause genießen. Ich sammle gerne Beeren und Pilze. Ich liebe den Geruch und den Geschmack – was ich zuviel ernte, schenke ich weiter. Besonders freue ich mich meinen Hobbies mehr nachgehen zu können, das wären: lesen und die Imkerei.

Schwarz: Liebe Frau Perschthaler, wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute für Ihren neuen Lebensabschnitt. Gibt es noch etwas, dass Sie uns zum Abschluss sagen möchten?

Perschthaler: Man muss immer bei sich selbst bleiben und seinen Weg gehen. Es ist dabei wichtig andere Meinungen einzuholen, zu reflektieren und dann wieder zu sich selbst zurückzukommen.

 

Autorin:
Irene Schwarz
Stabsstelle Human Resources

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