Wiedersehen im Tageszentrum Robert Stolz

Zwei Damen im Tageszentrum Robert Stolz mit gemusterten Oberteilen und roten bzw. weißen Haaren stehen Arm in Arm vor einem Fenster.
©GGZ

Manchmal hält das Leben überraschende Wendungen bereit. So wie bei unseren beiden Tagesgästen, Frau Beranek und Frau Wess, die sich nach über 60 Jahren im Herbst 2024 bei uns im Tageszentrum wieder getroffen haben.

In den 1960er Jahren verband beide Frauen eine enge Freundschaft. Ihren Ursprung hatte die Freundschaft darin, dass beide mit jeweils einem Cousin liiert waren. Mit einem Zwinkern sagen beide Damen heute, dass die Männer dann bald einmal weg waren, die Freundschaft aber geblieben ist. So haben sie sich im Laufe der Jahre bei vielen wichtigen Lebensereignissen gegenseitig unterstützt und waren als Freundinnen füreinander da.

Wie wir aber alle wissen, führt das Leben oft selbst Regie und so haben sich die Beiden Ende der 60er Jahre aus den Augen verloren. Zwar gab es immer wieder Gedanken an die andere, wie es der anderen wohl geht und was sie denn nun mache, aber begegnet sind sich beide dennoch nicht mehr, trotz der Tatsache, dass beide Graz nie verlassen haben.

Erst im Herbst 2024 trafen sich die beiden bei uns wieder. Frau Wess war zu dem Zeitpunkt erst kurz bei uns. Dass immer wieder jemand von einer Sigrun gesprochen hat, die obendrein noch aus Deutschland gekommen ist, das hat sie irgendwann stutzig gemacht und Erinnerungen an die vor langer Zeit verlorene Freundin sind wiederaufgetaucht. Irgendwann hat Frau Wess den Mut aufgebracht, besagte Sigrun, unsere liebe Frau Beranek, anzusprechen und sie können sich alle vorstellen, wie groß die Überraschung war, als sich herausstellte, dass sich die beiden Freundinnen gegenüber-standen, die sich Jahrzehnte zuvor aus den Augen verloren hatten.

Seit diesem Tag haben Frau Beranek und Frau Wess viele Erinnerungen geteilt, gemeinsam gelacht und über das Leben philosophiert. Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass Freundschaft alle Zeiten überdauert – und dass es manchmal nur einen glücklichen Zufall braucht, um verlorene Verbindun-gen neu aufleben zu lassen.

Wir sind ihnen dankbar, dass sie uns an diesem besonderen Kapitel ihres Lebens teilhaben lassen.

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