Mentale Gesundheit im Alter stärken – Neues Forschungsprojekt an der Albert-Schweitzer-Klinik

Bildausschnitt eines Kompasses, dessen Pfeilrichtung auf das Wort Resilienz zeigt.
©Coloures-Pic AdobeStock

Im Rahmen einer Masterarbeit an der Universität Graz wird derzeit ein innovatives Projekt zur Stärkung der psychischen Widerstandskraft (Resilienz) älterer Menschen durchgeführt. Ziel der Studie ist es, herauszufinden, welchen Einfluss eine gezielte videobasierte Intervention auf die mentale Gesundheit älterer Menschen hat. Resilienz beschreibt aus psychologischer Sicht die psychische oder seelische Widerstandskraft eines Menschen gegenüber belastenden Lebensereignissen. Sie befähigt uns dazu, schwierige Situationen unbeschadet zu überstehen und im besten Fall sogar daran zu wachsen und neue Stärke zu schöpfen.

Warum Resilienz im Alter wichtig ist

Die bisherige Resilienzforschung konzentriert sich vor allem auf jüngere Zielgruppen. Es erscheint allerdings von großer Bedeutung dieses Konzept verstärkt in die Altersforschung zu integrieren. Gerade im Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von potentiellen Herausforderungen zum Beispiel durch veränderte Lebensumstände, Verlusterlebnissen oder gesundheitlichen Einschränkungen. Dennoch gelingt es vielen Menschen ihre mentale Gesundheit und ihre Lebenszufriedenheit im Alter zu bewahren. Resilienz kann hierfür eine mögliche Erklärung liefern.

Es kann davon ausgegangen werden, dass jeder Mensch seine persönliche Resilienz lebenslang, auch bis ins hohe Alter, fördern kann. Die amerikanische Psychologenvereinigung (APA) beschreibt dazu 10 Strategien auf dem Weg zu mehr Resilienz. Diese 10 Strategien stellen die inhaltliche Grundlage für die in der Studie erstellen Videos dar.

Das Projekt

Bei diesem Pilotprojekt handelt es sich um eine Kooperationsstudie der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz und der Medizinischen Universität Graz. Die teilnehmenden Personen sehen sich während ihres sechswöchigen Aufenthaltes in der Albert-Schweitzer-Tagesklinik kurze, animierte Videos zu verschiedenen Säulen der Resilienz an. Darunter sind Themen wie soziale Unterstützung, Akzeptanz, Optimismus oder Selbstfürsorge. Die wissenschaftlich fundierten Inhalte wurden durch das Forschungsteam speziell für ältere Menschen ausgearbeitet und aufbereitet. Sie bieten praxisnahe Tipps um resilienzfördernde Techniken im Alltag zu integrieren und zu üben.

Die Datenerhebung erfolgt mittels standardisierter Fragebögen, die zu zwei Zeitpunkten ausgefüllt werden: zu Beginn und am Ende des tagesklinischen Aufenthalts. Eine Kontrollgruppe erhält die Videos erst nach ihrem Aufenthalt.

Erwarteter Nutzen

Die Ergebnisse sollen zeigen, wie videobasierte psychologische Strategien die mentale Gesundheit älterer Menschen positiv beeinflussen können. Neben der individuellen Resilienzförderung könnten sie langfristig neue Impulse für den Einsatz digitaler Gesundheitsförderung im geriatrischen Bereich liefern. So lässt sich ein wertvoller Beitrag zur mentalen Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen leisten.

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