Unser Pflegesystem droht mit 100 km/h an die Wand zu fahren!
Warum diese drastische Aussage? Es fehlt auf der einen Seite an Menschen, die sich Pflege „antun“, aber es fehlt vor allem an Ausbildungskapazitäten! Die Steiermark ist österreichweit Schlusslicht bei den FH-Studienplätzen für Diplomkrankenpfleger*innen – obwohl es genügend Bewerber*innen gibt! Kleines Beispiel: Für das FH-Studium der Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege gab es im Vorjahr über 400 Bewerbungen - denen standen aber lediglich 144 Plätze gegenüber. Ein krasses Missverhältnis! Und: die viel strapazierten Simulationsrechnungen sagen, dass der Bedarf an Pflegepersonen in der Steiermark bis 2030 auf zusätzlich 10.000 bis 13.000 Personen ansteigt. Dabei wird in Pandemie-Zeiten der Wert kompetenter und zugewandter Pflege geschätzt und wortreich gelobt, aber es sind mehr Lippenbekenntnisse als konkrete Taten. Deshalb wollen wir heute, am „Tag der Pflege“ die Stimme erheben und die Politik in die Pflicht nehmen. Damit sie begreift, dass für unsere immer älter werdende Gesellschaft JETZT die Rahmenbedingungen für Pflege geschaffen werden müssen.
Das Buch, „Was ich pflege, pflegt mich...“ wiederum versteht sich als ein kleines Dankeschön von Menschen, die der Pflege und ihren pflegenden Menschen etwas zurückgeben wollen. Sensible Interviews, geführt von Christine Brunnsteiner, die Einblicke in die Lebens- und Seelenwelten von Zupflegenden und Pflegenden geben. Das Buch kann in den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz käuflich erworben werden (Preis: € 5).
Der ÖGKV Landesverband Steiermark hat diesbezüglich kürzlich die Online-Petition „Mehr FH-Studienplätze für Diplomkrankenpfleger*innen in der Steiermark“ ins Leben gerufen, um den bevorstehenden Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken und den Ausbau an FH-Ausbildungsplätzen zu forcieren. Mit Ihrer Unterschrift können Sie die Petition hier unterstützen.